Ich schreibe nun meine 4. Quartalslöffelliste für dieses Jahr. Wohl besonnen bezeichnete ich meine Liste im Titel „Löffelliste“ und nicht etwa Quartalsziele. Gut so! Manches setzte ich um, brachte in Gang, schloss erfolgreich ab, übertraf, verwarf und vertagte Vorhaben. Und auch das ist gut so. Ich hasse es, wenn ich den Druck verspüre, etwas tun, beweisen, erledigen zu müssen, weil ich es kundtat. Mir ist wichtig, dass meine Absichten zu meinen Werten, meiner Persönlichkeit und meinem Tempo passen.
Und dennoch glaube ich daran, dass es gut ist, eine Löffelliste pro Quartal zu verfassen. Einfach, um schon mal Wünsche, Ideen und vielleicht Träume auf den Weg zu bringen.
In diesem Blogbeitrag beschreibe ich meine drei wichtigsten Wünsche. Außerdem liste ich auf, was ich bis zum 31. Dezember alles erreichen möchte. Beruflich und privat.
Quartalsziel #1: Akquise-Projekt erneut starten
Im letzten Jahr startete ich zum Ende des Jahres sehr erfolgreich ein umfängliches Akquise-Projekt für meine Angebote. Strukturiert und nach einem festen Ablauf. Zu Beginn recherchiere ich mögliche Unternehmen und Organisationen, die zu meinem Angebot passen. Ich schaue mir den öffentlichen Auftritt an. Wie sieht die Internetseite aus, scheinen die Inhalte veraltet und gibt es eine Karriereseite? Auf welchen Social-Media-Kanälen und mit welchem Erfolg ist die Organisation vertreten? Wie bewerten Mitarbeiter*innen das Unternehmen? Wie sehen die Stellengesuche aus? Wer ist die konkrete Ansprechperson und was ist besonderes zu beachten? Außerdem suche ich nach Hinweisen, ob jemand im Unternehmen für Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Kommunikation oder Recruiting zuständig ist. Danach entscheide ich, ob ich mich beim Unternehmen vorstelle mit meiner Expertise. Das tue ich im ersten Schritt per Mail und kündige meinen persönlichen Anruf an, um Weiteres zu besprechen. Textbausteine helfen mir, den richtigen Ton anzuschlagen. Im Anschluss versuche ich die Entscheider – also Leitungen oder Geschäftsführer*innen zu kontaktieren. Das ist nicht immer einfach und es gilt beharrlich sowie freundlich am Ball zu bleiben. In den allermeisten Fällen kommt es zu einem persönlichen Austausch, per Telefon oder auch persönlich bei einem Termin. Alle Informationen inklusiv Gesprächsergebnis, Besonderheiten und Wiedervorlage trage ich in meine Tabelle ein und notiere mir zudem, wann ich wieder nachfasse.
Im Marketing ist eine Conversionsrate maximal im einstelligen Bereich üblich. Ich habe im letzten Jahr mit meiner Art Akquise zu machen, 25 Prozent erreicht. Dies will ich erneut erreichen. Das bedeutet beispielsweise bei 100 Kontakten, 25 neue Aufträge von Kund*innen. Das waren in meinem Fall keine 25 neuen Projekte und jeder Auftrag ist unterschiedlich umfänglich. Aber es bedeutete für mich, dass ich mein Jahresumsatzziel nicht nur erreicht, sondern bis zum Ende des Jahres mindestens um 30 Prozent übertroffen haben werde.
Im 4. Quartal werde ich erneut eine Liste erstellen mit potenziellen Auftragskund*innen und alle mindestens einmal kontaktieren sowie erneut eine Conversionsrate von 25 Prozent erreichen.
Quartalsziel #2: Für neue Kunden nur noch Paketpreise
Viele Jahre arbeitete ich daran, dass ich jede Stunde bei meinen Kund*innen abrechnen kann und nicht für jedes Projekt erneut ein Angebot abgeben muss. Ich dokumentiere die Zeiteinheit, angefangen von einer Viertelstunde, in einer Excel-Tabelle, damit meine Kund*innen auf Wunsch diese einsehen können. Das ist allerdings noch nie vorgekommen und es gab nie eine Beanstandung. Dieser Vertrauensvorschub macht mich stolz und es erleichtert meine Arbeit. Bei Neukunden war daher immer die Abrechnung nach Stunden mein Ziel.
Allerding stellte ich besonders im letzten Jahr fest, dass sich meine langjährige Erfahrung und mein Wissen als Expertin darin überhaupt nicht (mehr) abbildet. Außerdem wünschten sich einige interessierte Auftraggeber*innen häufiger ein konkretes Angebot, damit sie einschätzen können, mit welchem Budget sie rechnen müssen, wenn sie beispielsweise eine neue Internetseite erstellen möchten. Hinzu kam, dass ich zunehmend Projektverantwortung übernahm und Angebote von anderen Dienstleistungen einholte.
Umsetzung bis zum 31. Dezember: Für neue Kund*innen, mit denen ich ab Oktober neu zusammenarbeite, werde ich meine Rechnungen nur noch auf Basis von konkreten Angeboten erstellen. Das bedeutet, dass ich für die einzelnen Projekte zwar die Stundenanzahl ausweise, aber der Projektposten ein Paketpreis ist. Einzige Ausnahme: Coaching, Mentoring, Beratung von Teams, Führungskräften und Frauen als Privatpersonen.
Quartalsziel #3: Werbung für eine Wohnung auf allen Kanälen
Bereits im Juli erhielt ich die Kündigung für meine 3-Zimmer-Wohnung mit Garten. Der Vermieter meldet Eigenbedarf an und ich werde mir ein neues Zuhause suchen. Dies entspricht zwar einer Notlage, aber insgesamt ist es Zeit für eine tiefgreifende Veränderung in meinem Leben. Ich will mich verkleinern und einen Neustart wagen. Vielleicht in einer anderen Stadt. In erster Linie kommt Münster und Berlin für mich infrage. Seit meiner Radreise im Sommer stärkt mich eine unglaubliche Energie und Zuversicht. Mein Motto, das ich beim Radfahren entwickelt habe, „Ich finde Wege“, gibt mir Kraft und die richtige Portion Mut, notwendige Schritte zu unternehmen, auch wenn ich noch nicht weiß, wohin mich die Reise führen wird. Ich suche eine kleine Wohnung oder ein WG-Zimmer. Auch an einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt bin ich weiter interessiert.
Bis zum 31. Dezember werde ich für jede Art von Werbung Textbausteine schreiben und Vorlagen in Canva entwerfen: Kleinanzeigen, Posts in den sozialen Kanälen, Profilen und Gruppen; Aushänge in Supermärkten, Anzeigen in Zeitungen, Aufrufe in meinen E-Mail-Signaturen und gezielte Ansprache von Menschen. Außerdem setze ich diese Bausteine konkret um, hänge aus, werbe, mache und tue alles, was möglich ist, um eine Wohnung zu bekommen. Zudem habe ich alle Genossenschaften in Münster und passende in Berlin kontaktiert und wenn möglich Gesuche verschickt, um auf Wartelisten zu kommen.
Und sonst so? Weitere Wünsche, Ziele und Meilensteine für das 4. Quartal
Neben meinen drei großen Zielen bleiben noch viele Wünsche offen, die ich bis zum 31. Dezember erreicht haben möchte.
- Ich verbringe mit Tochter und Enkel eine abwechslungsreiche Zeit im Herbst und zur Weihnachtszeit
- Ich schreibe mindestens 1-2 Monatsrückblicke und eine Wunschliste für das 1. Quartal 2025
- Ich schreibe keinen Jahresrückblick und beteilige mich ebenso an keiner Adventsaktion
- Ich erhalte mehr Sicherheit bezüglich der Wohnsituation und komme große Schritte voran
- Ich habe mich mit meinem Vermieter über alle strittigen Punkte gütlich und entgegenkommend geeinigt
- Ich fokussiere mich bei Sport mehr auf Kurse statt auf Muskeltraining – was mich zunehmend langweilt
- Ich gehe wieder regelmäßig in die Sauna
- Ich schließe Projekte zum Thema Arbeitgebermarke für dieses Jahr ab
- Ich sammle Statements von Kund*innen für meine Werbung
- Ich nutze im Oktober das 49-Euro-Ticket, was ich nach meinem Urlaub 2 Mal vergessen hatte zu kündigen
- Ich feiere mal wieder meinen Geburtstag und lade meine Familie dazu ein
- Ich treffe mich einmal im Monat mit meinen Mastermindinnen
- Ich erhalte neue Kurzcoaching-Anfragen
- Ich schreibe etwa sechs Newsletter
- Die Entscheidung, ob ich eine Wohnung in meinem Lieblings-Wohnprojekt erhalte, ist getroffen
- Ich lasse mich zu wichtigen Finanz-Themen beraten
- Ich bereite meine Buchführung für den Steuerberater vor
- Ich verfeinere den selbstgemachten Walnusslikör mit Sahne
Ich werde – frech, frei und selbstbestimmt – einfach nicht nochmal in diese Liste schauen, um mich zu erinnern, was ich alles für Ziele hatte. Stattdessen schicke ich meine Vorhaben und Wünsche einfach in den Himmel und gehe davon aus, dass sich für mich wichtiges bis zum 31.12. ereignen wird. Das heißt keineswegs, dass ich nicht daran glaube oder nicht bereit wäre, mich sehr dafür zu engagieren. Aber es darf mich im Alltag nicht stressen.
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