Mein Manifest zu wertschätzender Kommunikation

25 Okt 2023 | Kommunikation, Persönliches über mich

In einer Welt, die oft von Schnelligkeit, Unsicherheit, Krisen und emotionalen Herausforderungen geprägt ist, wird die Bedeutung wertschätzender Kommunikation besonders spürbar. Die Fähigkeit, Worte mit Achtsamkeit zu wählen und sie in einen respektvollen Kontext zu setzen, trägt dazu bei, emotionale Wunden zu heilen und eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Wir können unsere eigenen Gefühle besser verstehen, teilen und gemeinsam erleben, was zu einer tieferen zwischenmenschlichen Verbindung führt.

Wertschätzende Kommunikation stärkt authentischer Beziehungen. Sie öffnet Türen zu Verständnis und Respekt, ermöglicht das Teilen von Lebenserfahrungen und schafft eine Gemeinschaft, die auf Empathie basiert.

Wertschätzende Kommunikation spielt ebenso eine Schlüsselrolle für die mentale Gesundheit. Der bewusste und respektvolle Austausch von Gedanken und Gefühlen schafft Raum für Selbstreflexion und persönliches Wachstum und fördert ein positives Selbstbild.

Wertschätzende Kommunikation wirkt sich außerdem auf das soziale Umfeld und die Gesellschaft, über die nationalen Grenzen hinaus, aus. Sie ist Basis für sozialen Zusammenhalt sowie Gerechtigkeit und Frieden für alle Menschen.

In diesem Blogbeitrag schreibe ich ein Manifest. Es ist eine Verpflichtung, folgt einem hohen Anspruch und ist gleichzeitig eine visionäre Reise. Es soll dich und mich zum Nachdenken anregen und inspirieren, bewusst mehr wertschätzende Kommunikation in dir und im Miteinander zu leben. Es soll uns als Leitstern dienen, um eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten mit einer gemeinsamen Vision zu vereinen. Eine Einladung an dich, die Kraft der Worte bewusst und verantwortlich zu wählen und damit einen Beitrag in der Welt zu leisten für mehr Respekt und Frieden.

  1. Mit offenen Herzen zuhören: Den Verstand leer machen und mit ganzem Herzen zuhören, das ist Grundlage jeder Kommunikation. Ich höre nicht nur zu, um zu antworten, sondern um zu verstehen, sachlich und emotional. Ich lasse mich auf das Erleben des anderen ein.
  2. Gewinner jenseits von Schuld und Recht: Ich übernehme Verantwortung, statt nach einem Schuldigen zu suchen oder zu fragen, wer recht hat. Ich bin neugierig für das, was uns verbindet und einander näherbringt.
  3. Wir feiern einander: Ich bin zugewandt, offen und neugierig für die Beiträge, Erlebnisse und Erfolge anderer. Ich feiere andere Menschen durch aktive Anerkennung.
  4. Klar, konkret und präzise: Ich äußere meine Wünsche, Gefühle, Bedürfnisse, Werte und Bitten konkret nachvollziehbar ohne zu verletzten.
  5. Lösungsgedanken reflektieren: Ich zeige auf, was mich stört und bringe ein, was ich brauche und wünsche. Ich versetze mich ebenso in den anderen hinein und signalisiere die Wichtigkeit einer gemeinsamen Lösung.
  6. Vielfalt ist bereichernd: Ich schließe niemanden aus und ermutige zum Teilen von Meinungen, Einstellungen, Ideen, Gedanken.
  7. Verantwortung übernehmen: Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich selbst verantwortlich bin für meine Gefühle und dafür, für mich einzustehen und mein Anliegen zu äußern.
  8. Fehler sind erlaubt: Ich übernehme ebenso Verantwortung für meine Worte und Taten. Ich bin bereit, Fehler einzugestehen, mich zu entschuldigen und daraus zu lernen.
  9. Zeit, Geduld, Präsenz: Verschiedene Meinungen vertiefen für mehr Verstehen und Mitgefühl. Ich bin aufmerksam, nehme mir Zeit und bewahre in emotionalen Diskussionen Geduld.
  10. Gleichwertig und gleichberechtigt: Alle Menschen sind gleich wertvoll und haben die gleichen Rechte. Unabhängig von Status, Kultur, Ethnie, Alter, Geschlecht. Wertschätzende Kommunikation ist frei von Vorurteilen, Diskriminierung und Ausgrenzung jeder Art.
  11. Gemeinsame Werte identifizieren: Ich lege meinen Fokus auf gemeinsame Interessen und Werten, um eine Basis von Mitgefühl, Vertrauen, Verbindung in der Beziehung zu stärken.
  12. Macht der Worte: Mir ist bewusst, dass Worte immer eine tiefgreifende Wirkung haben können, daher wähle ich meine Worte mit Bedacht, um Kränkungen zu vermeiden.
  13. Emotionale Kompetenz: Ich weiß um die Wichtigkeit von Gefühlen. Ich kenne meine Gefühle, weiß, wann ich emotional aktiviert bin und nehme ebenso die Gefühle meines Gegenübers wahr.
  14. Emotionale Aktivierung: Ich übernehme Verantwortung für meine emotionalen Aktivierungen und sorge zunächst dafür, dass ich mich beruhige.
  15. Nonverbale Signale: Ich weiß, dass der überwiegende Teil einer Botschaft nonverbal ist und achte nicht nur auf Worte, sondern auch auf die Körpersprache.
  16. Feedback zeitnah: Ich schiebe Störungen, Missverständnisse, Unbehagen, Missstimmungen nicht auf eine gute Gelegenheit, sondern kümmere mich aktiv um Klärung.
  17. Werte statt Urteile: Statt moralisch und persönlich das Verhalten meines Gesprächs- oder Beziehungspartners zu verurteilen oder ihn/sie anzugreifen, begründe ich meine Gefühle durch meine Werte und Bedürfnisse und konzentriere mich auf gemeinsame Lösungen.
  18. Schweigen und Stille: Ich erkenne an, dass Schweigen genauso wichtig sein kann wie Sprechen und Momente der Stille, Raum schenken, um zu verarbeiten, zu verstehen, zu integrieren.
  19. Meine/deine Welt: Ich erkenne an, dass jeder Mensch seine eigene Sicht auf die Welt hat und diese Andersartigkeit meine Sicht bereichert. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch das gleiche Recht auf Erfüllung seiner Bedürfnisse hat.
  20. Persönliches Wachstum: Wertschätzende Kommunikation fördert in mir ein positives Selbstbild und hilft Zweifel sowie Unsicherheiten zu überwinden. Ich lerne mich selbst zu regulieren, werde mir meiner Ressourcen bewusst und stärke meine Resilienz.
  21. Frieden für alle Menschen: Eine kontinuierlich wertschätzende Kommunikation ist Basis für Zufriedenheit in mir und im Miteinander und wesentlich für einen friedlichen, respektvollen Umgang mit allen Menschen.
  22. Achtsam für innere Dialoge: Ich achte auf respektvolle und wertschätzende Kommunikation mit mir selbst. Ich liebe und akzeptiere mich so, wie ich bin, steige bewusst aus destruktiven Gedanken und negativen Selbstgesprächen aus und sorge aktiv für Ausgleich, Regulation, Unterstützung.
  23. Selbstmitgefühl entwickeln: Ich bin gnädig und nachsichtig mit mir und behandle mich selbst mit der gleichen Wertschätzung, Freundlichkeit und Fürsorge, die ich einer lieben Freundin entgegenbringen würde. Misserfolge und Fehler sehe ich als Lernchancen.
  24. Feedback ist freiwillig: Ich frage um Erlaubnis, wenn ich jemandem eine Rückmeldung über meine Wahrnehmung geben möchte und überlasse es dem*der anderen, dies anzunehmen oder abzulehnen.
  25. Differenzierung der Begriffe: Ich kenne den Unterschied zwischen Feedback, Ankerkennung, konstruktiver Kritik, Gefühlen und Emotionen, Werte und Bedürfnisse sowie Wünsche, Forderungen, Anweisungen und Bitten.
  26. Anerkennung statt Lob: Ich feiere den anderen auf Augenhöhe, ohne den Anspruch zu haben, dass ich mit meiner Sicht richtig liege. Mir ist bewusst, dass Lob ein Urteil darüber ist, was ich selbst denke, was gut, schön, richtig ist.
  27. Komplimente als Urteil: Ich mache keine Äußerungen zum Aussehen eines Menschen und bin mir bewusst, dass ich mit einem Kompliment ein Urteil über den anderen ausdrücke. Stattdessen spiegle ich meine Wahrnehmung und äußere, was dies in mir positives auslöst und wie mein Leben dadurch reicher wird.
  28. Achtsame Sprache: Ich nutze Sprache bewusst frei von diskriminierenden, rassistischen und sexistischen Ausdrücken, Stereotypen und meide sprachliche Gewalt.
  29. Selbstreflexion: Wertschätzende Kommunikation ermutigt unbewusste Vorurteile zu erkennen und abzubauen. Sie fordert dazu auf, aktiv stereotype Denkmuster aufzuspüren und verändern.
  30. Förderung von Gemeinschaft: Wertschätzende Kommunikation setzt sich für die Schaffung von Gemeinschaften ein, in auf Fairness, Partizipation, Respekt und Chancengleichheit basieren. Ich wirke aktiv und systemische Ungerechtigkeiten aufzudecken.
  31. Kritik an strukturellen Problemen: Wertschätzende Kommunikation bleibt nicht beim Einzelnen stehen. Ich adressiere strukturelle Probleme in meinem Umfeld und setze mich für Veränderungen auf institutioneller Ebene ein, für eine inklusive und gerechtere Gesellschaft.
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