Online-Reputation als Arbeitgeber: Was Pflegekräfte über Sie herausfinden

13 Feb. 2025 | Arbeitgebermarke

Sonntagnachmittag. Eine Pflegekraft sitzt mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa, das Wochenende war anstrengend. Sie nimmt ihr Handy, scrollt durch Social Media – und gibt schließlich aus Neugier den Namen Ihrer Einrichtung bei Google ein. Einfach mal schauen, was andere so sagen.

Ja, sie schaut auch auf Ihre Karriereseite. Aber mindestens genauso wichtig sind die Bewertungen auf Kununu, Google und die Kommentare auf Facebook oder Instagram. Was erzählen ehemalige Mitarbeitende? Wie reagieren Sie auf Kritik? Gibt es echte Einblicke in den Arbeitsalltag?

Positive Bewertungen, wertschätzende Antworten und authentische Einblicke? Das macht neugierig.

Negative Kommentare, die unbeantwortet bleiben, oder veraltete Inhalte? Dann ist sie schneller weg, als Sie „Jetzt bewerben“ sagen können.

Die besten Fachkräfte sind oft nicht aktiv auf Jobsuche – aber offen für eine bessere Alternative. Wer hier sichtbar, nahbar und glaubwürdig ist, hat die Nase vorn. Doch viele soziale Einrichtungen verpassen genau diese Chance.

Wie Sie Ihre Online-Reputation als Arbeitgeber gezielt aufbauen, auf Bewertungen richtig reagieren und sich digital als attraktive Einrichtung positionieren, erfahren Sie in meinem Blogbeitrag. Ich schreibe darüber, wo Pflegekräfte nach Ihnen suchen, welche Auswirkungen fehlende Reaktionen der Einrichtungen haben und nenne konkrete Beispiele für gelingende Kommentare. Außerdem zeige ich Schritt-für-Schritt, wie Einrichtungen aktiv werden können. Damit Sie genau die Fachkräfte erreichen, die sonst vielleicht nie auf Sie aufmerksam geworden wären!

Pflegekräfte googeln – Wo und wie suchen sie?

Die Zeiten, in denen Pflegekräfte einfach nur eine Stellenanzeige gelesen und sich daraufhin für eine Einrichtung entschieden haben, sind längst vorbei. Heute spielen Online-Recherchen eine zentrale Rolle im Entscheidungsprozess, besonders für die vielen passiven Talente. Und hier kommt der entscheidende Punkt: Diese Fachkräfte suchen nicht nur auf Karriereseiten oder auf den üblichen Jobportalen. Sie googeln Ihre Einrichtung! Sie schauen sich an, was andere über Sie sagen, wie Sie als Arbeitgeber wahrgenommen werden. Sie interessieren sich nicht nur für den Job, sondern vor allem dafür, wie es bei Ihnen zu arbeiten ist.

Viele Pflegekräfte, die derzeit noch in einer anderen Einrichtung tätig sind, aber möglicherweise nicht zufrieden sind, sind längst nicht mehr darauf angewiesen, aktiv Stellenangebote zu durchforsten. Sie schauen sich in ihrer Freizeit online um und suchen nach Bewertungen über andere Arbeitgeber – auf Plattformen wie Google, Kununu oder auch Social Media. Sie suchen nach einem authentischen Bild, das ihnen einen realen Eindruck davon vermittelt, wie es ist, bei Ihnen zu arbeiten. Und diese Informationen nehmen sie ernst – sie haben das Potenzial, über ein Jobangebot zu entscheiden.

Google-Bewertungen – Der erste Eindruck zählt!

Die Google-Bewertungen sind für viele Pflegekräfte der erste Berührungspunkt. Wenn sie den Namen einer Einrichtung eingeben, kommt es darauf an, was sie dort finden. Gute Bewertungen sind nicht nur ein Pluspunkt – sie sind mittlerweile nahezu Voraussetzung. Eine fünf Sterne-Bewertung spricht für sich, gibt Vertrauen und weckt Interesse. Aber was passiert, wenn die Bewertungen durchwachsen oder sogar negativ sind? Negative Rezensionen können potenzielle Bewerber direkt abschrecken. Aber auch hier liegt eine Chance: Wie reagieren Sie auf solche Bewertungen? Hier können Sie aktiv zeigen, dass Ihnen die Meinung Ihrer Mitarbeitenden wichtig ist und dass Sie bereit sind, an Ihren Schwächen zu arbeiten.

Die Pflegekräfte von heute wollen wissen, ob eine Einrichtung ihre Werte teilt, ob sie respektvoll mit ihren Mitarbeitenden umgeht und wie das Arbeitsklima wirklich ist. All das können sie in Google-Bewertungen nachlesen – und das geht weit über bloße Stellenanzeigen hinaus.

Kununu & Co. – Hier wird die Arbeitgebermarke auf den Prüfstand gestellt

Die Plattform Kununu hat sich in den letzten Jahren als einer der wichtigsten Kanäle für Arbeitgeberbewertungen etabliert. Pflegekräfte, die bei einer Einrichtung arbeiten oder auf der Suche nach einer neuen Herausforderung sind, schauen dort gezielt nach – und das nicht nur aus Neugier, sondern weil sie echte Informationen zu den Arbeitsbedingungen haben wollen. Auf Kununu können sie nicht nur lesen, wie die Führungskultur, das Teamklima und die Work-Life-Balance bewertet werden, sondern sie haben auch die Möglichkeit, anonym Feedback zu geben. Das bedeutet, dass Pflegekräfte sich nicht nur auf die offiziellen Aussagen der Einrichtungen verlassen, sondern ein authentisches Bild durch die Augen der Mitarbeitenden gewinnen.

Und auch hier – es geht nicht nur um positive Bewertungen. Entscheider in sozialen Einrichtungen müssen lernen, dass Kritik zu Bewertungen gehört. Der Umgang mit negativen Kommentaren ist eine Chance, sich als Arbeitgeber zu positionieren. Sind Sie bereit, sich den Herausforderungen zu stellen, die Pflegekräfte in ihren Bewertungen ansprechen? Es geht nicht darum, die Kritik abzublocken oder zu ignorieren, sondern vielmehr darum, zu zeigen, dass Sie bereit sind, sich zu verbessern und Lösungen zu finden. Das stärkt Ihre Arbeitgebermarke langfristig.

Social Media – Der direkte Draht zu potenziellen Bewerbern

Aber es geht noch weiter: Social Media wie Facebook, Instagram oder LinkedIn sind zunehmend relevante Kanäle, auf denen Pflegekräfte aktiv nach Informationen suchen – sei es über Posts, Kommentare oder private Nachrichten. Sie können und sollten nicht nur darauf reagieren, sondern selbst aktiv werden. Zeigen Sie, was Sie als Arbeitgeber ausmacht: Gibt es besondere Events, Schulungen oder einfach einen tollen Arbeitsalltag, der die Werte Ihrer Einrichtung widerspiegelt? Teilen Sie dies mit der Welt!

Natürlich ist es nicht nur wichtig, was Sie auf den eigenen Social Media-Kanälen kommunizieren. Auch Kommentare, Bewertungen und Feedback auf Ihren Facebook-Seiten oder in Instagram-Posts spielen eine Rolle. Hier können Pflegekräfte Fragen stellen und erhalten oft direkte Antworten. Solche Interaktionen sollten ernst genommen werden, denn sie bieten die Möglichkeit, aktiv eine Beziehung zu den passiven Talenten aufzubauen und eine positive, authentische Darstellung Ihrer Arbeitgebermarke zu vermitteln.

Kernbotschaft: Pflegekräfte googeln Ihre Einrichtung, um authentische Bewertungen über das Arbeitsumfeld zu finden. Es reicht nicht mehr, nur auf Jobportalen präsent zu sein. Eine aktive Pflege Ihrer Online-Reputation auf Plattformen wie Google und Kununu sowie in Social Media ist entscheidend. Wie gehen Sie mit Bewertungen um, und was sagen Ihre Mitarbeitenden über Sie? Reagieren Sie transparent und zeigen Sie, dass Ihnen ihre Meinung wichtig ist.

Die Auswirkungen einer schlechten Online-Reputation

Eine schlechte Online-Reputation kann für soziale Einrichtungen massive Auswirkungen haben, vor allem, wenn potenzielle Pflegekräfte oder Bewerber erste Eindrücke durch negative Bewertungen erhalten. Ein einziges negatives Feedback auf Plattformen wie Google oder Kununu kann sich schnell verbreiten und verheerend wirken – nicht nur auf die Arbeitgebermarke, sondern auch auf die Glaubwürdigkeit und Attraktivität als Arbeitgeber.

Pflegekräfte, die sich in einem Bewerbungsprozess befinden, nutzen diese Bewertungen, um sich ein Bild von der Einrichtung zu machen. Schlechte Bewertungen oder ein Mangel an Bewertungen können das Vertrauen massiv beeinträchtigen. Potenzielle Talente sind oft zögerlich, sich zu bewerben, wenn sie auf negative Erfahrungen oder schlechte Beurteilungen stoßen. Dabei geht es nicht nur um negative Kritiken, sondern auch darum, wie Sie mit diesen umgehen – reagieren Sie auf sie oder ignorieren Sie sie einfach?

Wenn Ihre Online-Reputation leidet, wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden.

Kernbotschaft: Eine schlechte Online-Reputation kann die Glaubwürdigkeit und Attraktivität Ihrer Einrichtung als Arbeitgeber massiv beeinträchtigen. Negative Bewertungen schrecken Pflegekräfte ab und machen es schwerer, qualifizierte Talente zu gewinnen. Wie Sie mit schlechten Bewertungen umgehen, zeigt potenziellen Bewerbern, wie ernst Sie ihre Meinung nehmen.

 

Aktive Online-Reputation aufbauen – So gelingt es Ihnen als Arbeitgeber

Einträge auf Kununu, Google oder Social Media formen das Bild Ihrer Einrichtung als Arbeitgeber. Wer hier nicht aktiv ist, verschenkt wertvolle Chancen, potenzielle Bewerber zu überzeugen. Doch es reicht nicht, nur auf negative Kritik zu reagieren – auch positive Bewertungen verdienen eine Antwort. Ein dankender Kommentar zeigt Wertschätzung und kann sogar weitere gute Rückmeldungen fördern. Wie also gelingt es, eine starke Arbeitgebermarke digital sichtbar zu machen?

  1. Reagieren Sie gezielt – auf Kritik und Lob

Wie Sie mit Bewertungen umgehen, beeinflusst Ihre Außenwirkung enorm. Ein professioneller, wertschätzender Umgang zeigt: Wir nehmen unsere Mitarbeitenden ernst. Kritische Bewertungen sind eine Chance, um zu zeigen, dass Sie zuhören, lernen und sich verbessern wollen. Positive Rückmeldungen sollten Sie nicht unkommentiert lassen – wer sich öffentlich bedankt, signalisiert Anerkennung und stärkt die Bindung zu den Mitarbeitenden.

Beispiel – Kununu (negative Bewertung):

„Vielen Dank für Ihr ehrliches Feedback. Es tut uns leid zu hören, dass Sie in einigen Bereichen unzufrieden waren. Wir nehmen Ihre Kritik sehr ernst und sind offen für konkrete Verbesserungsvorschläge. Gerne laden wir Sie zu einem Gespräch ein, um gemeinsam Lösungen zu finden. Ihr Feedback hilft uns, als Arbeitgeber besser zu werden!“

Beispiel – Kununu (positive Bewertung):

„Danke für Ihr tolles Feedback! Es freut uns sehr, dass Sie sich bei uns wohlfühlen. Ihr Lob zeigt uns, dass unser Fokus auf ein gutes Arbeitsklima ankommt – und motiviert uns, weiter an einem wertschätzenden Miteinander zu arbeiten!“

  1. Positive Bewertungen aktiv fördern

Zufriedene Mitarbeitende äußern sich oft erst auf Nachfrage. Nutzen Sie interne Gelegenheiten wie erfolgreiche Projekte, Teamevents oder Jubiläen, um Mitarbeiter dazu zu ermutigen, eine Bewertung abzugeben.

Beispiel – Google:
Ein kurzer interner Hinweis kann lauten:

„Wir sind stolz auf das, was unser Team täglich leistet! Ihr Feedback hilft uns, weiterzuwachsen. Falls Sie mögen, freuen wir uns über eine Bewertung auf Google – damit auch andere sehen, was unsere Einrichtung besonders macht.“

  1. Social Media – mehr als nur Imagepflege

Social Media bietet eine Plattform für echtes Employer Branding. Hier können Sie nicht nur zeigen, was Ihre Einrichtung ausmacht, sondern auch einen authentischen Einblick ins Team geben. Doch Vorsicht: Ein generischer Post à la „Wir suchen Verstärkung – bewirb dich jetzt!“ geht in der Masse unter. Viel besser: Emotionale Geschichten, ehrliche Einblicke und Interaktion.

Beispiel – Instagram/Facebook:

Bild: Ein kurzer Videoclip eines Mitarbeiters, der von seinem Arbeitsalltag erzählt (z. B. „Mein schönster Moment als Pflegekraft war…“)

Text: „Herz und Kompetenz – das macht unser Team aus. Jeder Tag in der Pflege bringt Herausforderungen, aber auch echte Glücksmomente. Was uns antreibt? Der Zusammenhalt, das Vertrauen und die vielen kleinen Gesten, die den Unterschied machen. Willst du wissen, wie es ist, bei uns zu arbeiten? Komm vorbei – wir erzählen es dir!“

Call-to-Action: „Hinterlasse ein ❤️, wenn du Teamwork in der Pflege genauso wichtig findest wie wir!“

Solche Posts erzeugen Authentizität und regen zur Interaktion an – ideal für mehr Reichweite.

  1. Weiterbildung & Entwicklung in den Fokus rücken

Viele Pflegekräfte legen Wert auf Fortbildungsmöglichkeiten. Wer dies in Bewertungen positiv hervorhebt, sollte das als Chance nutzen, um das eigene Engagement zu betonen.

Beispiel – Kununu:

„Schön zu hören, dass unsere Weiterbildungsangebote gut ankommen! Wir möchten jedem Mitarbeitenden individuelle Entwicklungsmöglichkeiten bieten – deshalb arbeiten wir ständig daran, unser Fortbildungsprogramm weiter auszubauen.“

Kernbotschaft: Eine aktive Online-Reputation lebt von Reaktionen und Sichtbarkeit. Ob Kununu, Google oder Social Media – es zählt, wie Sie mit Feedback umgehen und sich als Arbeitgeber präsentieren. Zeigen Sie Wertschätzung für positives Feedback, reagieren Sie lösungsorientiert auf Kritik und nutzen Sie Social Media, um authentische Einblicke in Ihre Einrichtung zu geben. So stärken Sie Ihre Arbeitgebermarke und sprechen genau die Talente an, die wirklich zu Ihnen passen.

Ihre nächsten Schritte: So starten Sie mit aktivem Online-Reputationsmanagement

Eine starke Online-Reputation entsteht nicht über Nacht – aber mit kleinen, gezielten Schritten können Sie bereits viel bewirken. Worauf es jetzt ankommt: aktiv werden, reagieren und sichtbarer werden.

Schnell-Check: Wie steht es um Ihre Online-Reputation?

  • Googeln Sie Ihre Einrichtung – was sehen potenzielle Bewerber auf den ersten Blick?
  • Lesen Sie Ihre Kununu- und Google-Bewertungen – gibt es Muster in der Kritik oder besonders positive Aspekte?
  • Überprüfen Sie Ihre Social-Media-Kanäle – gibt es Kommentare oder Nachrichten von Interessierten?

Erste Maßnahmen für eine bessere Sichtbarkeit

  • Reagieren Sie jetzt: Beantworten Sie mindestens eine aktuelle Bewertung – positiv oder kritisch.
  • Social Media nutzen: Teilen Sie eine echte Mitarbeiterstory oder einen kleinen Blick hinter die Kulissen.
  • Interne Kommunikation: Machen Sie Ihr Team darauf aufmerksam, dass Online-Bewertungen wichtig sind und motivieren Sie zufriedene Mitarbeitende, sich zu äußern.

Langfristige Strategie: Dranbleiben und optimieren

  • Verantwortlichkeiten klären – wer kümmert sich regelmäßig um Bewertungen und Social Media?
    Prozesse definieren – wie geht Ihr Team mit Kritik um, wer darf antworten?
    Externe Unterstützung prüfen – brauchen Sie professionelle Begleitung für Ihre Arbeitgeberkommunikation?

Online-Reputation ist ein Marathon, kein Sprint. Wer kontinuierlich reagiert, sich aktiv zeigt und Einblicke gibt, gewinnt langfristig das Vertrauen potenzieller Fachkräfte – und hebt sich von der Masse ab.

Sie wissen nicht, wo Sie konkret ansetzen sollen? Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Ihre Einrichtung online überzeugender auftritt – mit einer individuellen Strategie, die zu Ihnen passt.
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Michaela Arlinghaus
Bloggen – meine neue Leidenschaft

In diesem Blog findest du wöchentlich neue Themen aus meinem beruflichen Alltag.

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