Online-Coaching – mein erstes Mal war halb so schlimm
Beim Montasrückblick im Januar 2021 fällt mir eines sofort ein: Ich hatte mein allererstes Online-Coaching mit einer Klientin. Alle anderen Beratungen, Kundenkontakte und Coachings klappten im letzten Jahr in Präsenz. Ich war sicher, in diesem Jahr finden wir einen guten Umgang mit Corona und Begegnungen sind wieder möglich. Das war ein Trugschluss, den ich gleich im Januar zu spüren bekam: Seminare wurden (wieder) abgesagt, Kunden baten um digitale Treffen und mein geplanter Coaching-Termin hätte nur mit Maske stattfinden können. Ich vereinbarte mit meiner Klientin kurzfristig die Online-Variante. Mein erstes Mal.
Mit oder ohne Maske – im Coaching und Training ein Unterschied wie Tag und Nacht
Meine Klientin – eine Führungskraft mit 160 Mitarbeitenden – lernte ich Ende 2020 noch persönlich kennen, ohne Maske mit ausreichend Abstand. Coaching mit Maske kann ich mir aktuell nicht vorstellen. Die Körpersprache ist für mich im Prozess wesentlich, als Spiegelfläche, um Reflexion zu vertiefen. Mit Maske fehlen wichtige Signale.
Ob ich mit oder ohne Maske arbeite, macht einen riesigen Unterscheid, nicht nur im Coaching. Ich erinnere mich an mein erstes Führungskräfte-Seminar im letzten Jahr, als insgesamt 14 Teilnehmende mit Maske vor mir saßen. Zu Anfang war ich wirklich minutenlang verwirrt. Die Distanz, die eine Maske auslöst, war fast körperlich fühlbar. Ich sehe keine Regung, kein Lächeln, kein Schmunzeln, kein fragendes Runzeln auf das ich reagieren könnte.
Sehr verblüfft war ich in der Pause: Zur Kaffeepause kommen alle Besucher des Seminaranbieters zusammen. Ich muss gestehen – ich habe fast niemanden der Umstehenden erkannt und mich gewundert, warum der ein oder andere Kaffeetrinker ein freundliches Gespräch mit mir anfing. Kein Scherz! Natürlich habe ich mir die Personen über den Tag anders gemerkt und die Distanz versucht mit Nachfragen und eindeutigen Körpersignalen meinerseits zu überbrücken. Aber ich habe mich noch nicht daran gewöhnt.
Nervöse Aufregung in Online-Terminen ist überflüssig
Im Vorfeld meines ersten Coachings war ich sehr aufregend: Klappt die Technik, spiegelt meine Brille, was “darf” ich anziehen, wie lassen sich die Methoden online anwenden, kann ich Körpersignale wahrnehmen und wie gelingt die emotionale Interaktion? Eine ganze Stunde vorher habe ich mich mit Licht, Ton, Micro und Moderationsequipment eingerichtet. Aufrecht an vorderster Stuhlkante merkte ich erst am Ende der Sitzung, dass ich völlig angespannt war.
All die nervösen Gedanken im Vorfeld waren gänzlich unbedeutend. So, wie ich es auch im ganzen letzten Jahr selbst erlebt habe, gehen die Menschen recht flexibel und geduldig an die Online-Sitzungen heran. Wir sehen in der Tagesschau, dass dem Interviewpartner die Kinder ins Zimmer und vor die Life-Schaltung laufen, dass die Bärte der Männer immer länger werden und Menschen sich kaum scheuen vor ihrer rustikalen Eichenholzschrankwand aus den 50igern zu sitzen. Die Tage gab doch tatsächlich ein WDR-Moderator zu, wie er sich dabei ertappte während der Konferenz aus Unachtsamkeit in der Nase gebohrt zu haben. Und ich bin super streng wegen meiner Online-Wirkung. Inzwischen klappen meine Coaching-Sitzungen von mal zu mal besser, ich experimentiere mein Vorgehen und habe keine Scheu vor Pannen.
Mein neues Motto: Mach`, es kann nur besser werden!
Von Langeweile keine Spur – Blogging in The Content Society hält mich in Atem
In diesem Jahr war gleich zu Beginn Schluss mit Entspannung, Weihnachtskeksen und Sherry zum Nachmittagskaffee. Die @thecontentsociety hatte ihren Life Auftakt und ich war dabei. Judith von Sympatexter lernte ich im Dezember kennen und schätzen. Sie begleitete über 500 Frauen in ihren Jahresrückblicken. Ich war begeistert, vergaß Weihnachten, Corona und den Shutdown und schrieb meinen ersten Blogtext in epischer Breite. Endlich hatte es mich wieder gepackt, das Schreiben nur so zum Spaß.
Ich entschied mich den Jahreskurs mit Judith zu machen, war mega aufgeregt und freute mich riesig.
Ich glaube, ich habe im Januar noch nie so viel gearbeitet. Denn plötzlich wollten auch gleich drei Kunden von mir Texte für Flyer und Internetseiten. Gleichzeitig hatten wir in The Content Society einen straffen Redaktionsplan: Jede Woche ein neues Schreibthema, Co-Blogging, Feedback geben, Fragen in die Runde stellen, sich vernetzen und den Expertentipps lauschen. Von Leerphasen und Langeweile ist keine Rede. Ich lerne wertvolle Tools kennen, versuche die englische (hippe) Businesssprache zu verstehen und verbringe sogar etliche Stunden am Wochenende damit, meine Webseite anzupassen, Bilder auf Canva zu erstellen oder Posts für die sozialen Medien vorzubereiten.
Das Motto von Judith gefällt mir: My blog ist my castle – so langsam bekomme ich ein Gefühl dafür. Und das ist erst der Januar… ich werde weiter berichten.
Corona-Kilos und Kontemplation – Der Januar im Shutdown
Wenn ich meinen Alltag im Januar betrachte, dann fühlt es sich an, als gäbe es kein Corona. Spätestens zu den Abendnachrichten, beim Einkauf oder bei der Krankengymnastik ist Corona schmerzlich präsent. Und ja, ich bin in absolut guter Lage, meine Familie ist gesund und ich habe Arbeit. Und doch spüre ich eine Unruhe und Angespanntheit. Fleißig mache ich zwar meine Übungen, meditiere, gehe über Tag meine Runde und halte mich mit kleinen Yogaeinheiten von @yogiconcepts beweglich. Und dennoch. Übrig bleiben eine gähnende Langeweile und die große Sehnsucht, endlich wieder meine Freunde unbeschwert treffen und in die Arme schließen zu können.
Was macht der Mensch häufig bei Langeweile? Er isst, schaut Fern, checkt die Kanäle, surft im Internet. Wäre doch so viel Zeit für Kontemplation und all die Dinge, die man immer schon mal machen wollte und die nun sogar auf meiner Löffelliste stehen. Bei allen Bemühungen, ich schaffe es oft nicht der Kompensation positiv zu begegnen. Stattdessen sammle ich Corona-Kilos auf meinen Hüften und fange Streit mit meinem Liebsten an, der nun auch im Homeoffice arbeitet, jeden Tag ein Mittagessen wünscht und mir abends Fragen stellt, die ich nicht beantworten will.
In diesen Zeiten fällt es mir nicht immer leicht, die positiven Dinge zu sehen und dankbar zu sein, für das was ist. Dabei war der Januar ausgefüllt und ich bin sehr zufrieden. Schließlich ist Winter – die Natur ruht und auch ich darf es mir kuschelig warm und gemütlich machen.
Und sonst so? Was der Januar mir außerdem beschert hat
- Teil der Weisheitsschule von @awakeningwomen sitze ich mit anderen Schwestern an der Feuerstelle und lausche der Mythologie von Göttinnen
- Regelmäßiger Austausch und spiritueller Praxis mit einem kleinen Kreis von Yogini-Schwestern
- Mein Liebster und ich haben entschieden, uns nicht für eine Wohnung im Grünen Weiler zu bewerben – einem Wohnprojekt in dem ich seit 2014 aktiv bin
- Trotz Corona Seminar-Termine vereinbart; einige mit Online-Optionen
- Wunderbares Buchlektüre: Das weibliche Kapital von Linda Scott
- Meine neue Krankengymnastin macht mir Hoffnung auf weite Spaziergänge
- Selleriesaft probiert und es schmeckt
- Telefonpatin für den Business-Austausch gewonnen
- Bezaubernder Schneeausflug an einem schönen Sonntag im Januar
- Radwochenende zur Kulturellen Landpartie im Wendland im Juni verabredet
- Teilnahme am Seminar von Katrin Röntgen zum Thema Achtsamkeit
Ausblick auf den Februar
- Mein erster Frauentempel in Münster – falls die Maßnahmen gelockert werden
- Meine neue Buchlektüre: Die Wolfsfrau von Clarissa Pinkola Estés – liegt schon so lange in meinem Regal
- Mehr Stabilität durch Unterarmstütz und Kraftprogramm
- Online-Angebot konzipieren für Kindertageseinrichtungen
- Meine Profile in den sozialen Medien optimieren
- Ich aktiviere die Kommentarfunktion und freue mich auf Austausch mit meinen Lesern
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