Im Juni wurde es ganz allmählich wärmer, obwohl ich zu Anfang des Monats noch manches Mal mit Decke und Wärmflasche im Sessel saß und mir tatsächlich sogar ein heißes Bad gönnte. Mein Arbeitsalltag plätscherte vor sich hin, vieles war mal wieder zur Abstimmung beim Kunden. Auf der anderen Seite hatte ich selbst zahlreiche Absprachen mit Dienstleister*innen zu treffen, die ich für den Auftrag mit ins Boot geholt hatte. Die Gleichzeitigkeit und Vielzahl von verschiedenen Experten, das ist neu sowie ungewohnt für mich und kostet mehr Zeit, als ich eingeplant hatte. So ist es. Ich mache meine Erfahrungen, lerne und entwickle mich weiter.
Besonders angenehm waren die vielen Interviews, die ich mit Mitarbeiter*innen und Leitungen führte. Ich bin oft sehr berührt, mit wie viel Engagement und Herzblut die Menschen sich um das Wohlergehen der ihnen anvertrauten Bewohner*innen und Patient*innen kümmern.
Anfang Mai machte ich endlich einen Radausflug mit Zelt und Kochgeschirr. Von vier geplanten Tagen blieben nur zwei Tage übrig, das Wetter machte mir einen Strich durch mein Vorhaben. Dennoch konnte ich mein Equipment und meine Fitness testen, was mich zuversichtlich macht für meine Reise im Juli/August. Auch wenn es sich anfangs ein wenig wie Scheitern anfühlte, so waren es doch schöne Tage.
Was sonst noch los war im Juni und worauf ich mich im Juli freue, das liest du in diesem Blogbeitrag.
Projektmanagement für Web- und Karriereseiten
Im Juni leitete ich erstmals und allein ein gesamtes Webprojekt mit allen Dienstleistern und ihren Angeboten: Foto, Video, Webtechnik, Grafik und Reaktion und Text. Es ist mehr Abstimmung, als ich mir dies vorgestellt hatte. Für die Experten bin ich quasi ihre Auftraggeberin. In diesem Fall ist es eine Webseite, die nicht nur überarbeitet, sondern vollkommen neu entwickelt wird. Bedarfe müssen ermittelt, technische Voraussetzungen erfragt und Termine vereinbart sowie Inhalte skizziert werden. Fotos, Videos und Texte können parallel entstehen nach einem abgestimmten redaktionellem Konzept. Die ersten Entwürfe für die Webseite werden zunächst mit mir abgestimmt, bevor der Kunde einen Link erhält. Wichtig ist dabei, den roten Faden immer selbst in der Hand zu halten, über alles informiert zu sein und einen engen Kontakt zum Kunden zu pflegen. Für mich bedeutet dieses Projekt mehr Aufwand, auch weil jede*r Dienstleister wiederum nicht nur seine*ihre Expertensicht einbringt, sondern ebenso seine Persönlichkeit. Das macht es gleichzeitig spannend für mich, weil ich auf diese Weise unglaublich viel lerne.
Interviews mit Protagonisten
Im Juni führte ich sehr viele Interviews – für Blogbeiträge und Statements für die Webseiten. In der Regel stelle ich die Fragen nach einem genau ausgearbeiteten redaktionellen Konzept. Im ersten Moment sind die Protagonist*innen unsicher: Was kommt auf mich zu, welche Fragen werden gestellt und kann ich die überhaupt beantworten? Außerdem fragen sich die Interview-Partner*innen, ob das gesprochene Wort veröffentlicht wird, sodass sie jedes Wort auf die Goldwaage leben möchten. Wir benötigen also erst ein wenig Zeit, um die Scheu zu nehmen, Vertrauen aufzubauen und über das konkrete Vorgehen zu informieren.
Im ersten Schritt vereinbare ich telefonisch einen Termin. Da erläutere ich die Dauer und wie aus dem Interview letztlich ein Text wird. Da spüre ich bereits erste Erleichterung. Manchmal bin ich vor Ort bei den Organisationen und spreche mit Mitarbeiter*innen, Bewohner*innen oder Ehrenamtlichen. In vielen Fällen läuft das Interview auch in einem Telefonat, was meist eine halbe bis eine Stunde dauert. Ich stelle viele Fragen, schreibe mit und entwickle daraus im Anschluss entweder einen Text in Form eines Interviews oder Statements aus sechs, sieben Sätzen. Im besten Fall geben die Interviewten den Text frei und er kann veröffentlicht werden.
Ich führe unglaublich gern diese Interviews. Die Menschen kommen teils aus unterschiedlichen Kulturen, sind Alt und Jung, langjährig erfahren oder noch in der Ausbildung. Es sind die Biografien und Geschichten aus dem Leben, die mich sehr berühren. Manche Menschen machten traumatische Fluchterfahrungen und haben doch ein weites, offenes Herz für die Bewohner*innen, das beeindruckt mich sehr. Außerdem erlebe ich häufig, dass andere Kulturen die Pflege von alten Menschen anders betrachten. In vielen Ländern fehlt ein Sozial- und Pflegesysteme, so wie wir es in Deutschland kennen und die alten Menschen sind hoch angesehen und in den Familien integriert. Die jungen Menschen sind näher dran, sie schauen mit Respekt und Wertschätzung auf die ältere Generation und kümmern sich viel selbstverständlicher um kranke und alte Menschen. Diese Haltung leben Mitarbeiter*innen auch in den Einrichtungen und das spüre ich bei den Gesprächen.
Zelt, Fahrrad und Kochgeschirr ausprobiert
Direkt zu Beginn des Junis probierte ich endlich aus, ob ich mit meinem Fahrrad ohne Motor und meinem neuen Equipment an Zelt, Schlafsack und Isomatte zurechtkomme. Den ganzen Mai wollte ich gleich mehrere Wochenenden meine Erfahrungen machen. Das hat nicht geklappt: Das Wetter im Münsterland war kalt und regnerisch und ich verschob meine Pläne von Wochenende zu Wochenende. Letztlich fuhr ich nur zwei von vier Tagen – Regen und fehlende Motivation ließen mich abbrechen. Am zweiten Tag regnete es von morgens 5 Uhr bis etwa 10 Uhr. Ich suchte mir einen Unterstand, um mir einen Kaffee zu kochen und das noch feuchte Zelt zu verstauen. Als ich durch kalten Nebel- und Regendunst wieder losfuhr, entschloss ich mich kurzerhand für den Heimweg. Am Nachmittag sollte es wieder regnen.
Es fühlte sich ein wenig wie Scheitern an. Ich war frustriert, dass ich die kleinen Städte bereits von anderen Ausflügen kannte und die trübe Wetterlage meine Pläne durchkreuzte. Die Tage danach hatte ich anhaltend schlechte Laune. Nichts schien zu klappen, ich hatte keine Lust zu nix und klagte über Dinge, die ich nicht ändern konnte.
Ich zog mich selbst am Schopfe wieder aus dieser Stimmung heraus. Mir wurde bewusst, dass Scheitern nicht das Ende, sondern ein wichtiger Teil des Wachstums ist. In diesen Momenten lerne ich doch am meisten über mich selbst! Es zwingt mich, innezuhalten, neue Wege zu finden oder die Perspektive zu wechseln.
Diese Erfahrung war auch mit all den Widrigkeiten wertvoll für mich. Ich testete mein Equipment, stellte meine Fitness im bergigen Gelände auf die Probe und lernte, dass Flexibilität eine Stärke ist. Trotz der kurzen Dauer war ich stolz auf die zwei Tage, die ich durchhielt. Für meine vierwöchige Radreise im Juli/August gewann ich dabei nützliche Einsichten. Ich ergänzte meine Packliste und schmiedete Pläne darüber, was ich tue, wenn das Wetter nicht mitspielt. Flexibel bleiben, das ist mein Motto für die Reise.
Ein paar Eindrücke aus dem Juni: Der Sommer lässt ja auf sich warten, aber die Natur steht in voller Blüte. Ich liebe Makroaufnahmen von Blüten und dies sind einige Aufnahmen vom Besuch des Botanischen Gartens. (Klick auf die Bilder, dann siehst du sie in voller Pracht)
Was sonst noch los war
- Das Nicht-(Raucher) Reglement wurde nach viel Diskussion in der Generalversammlung verabschiedet.
- Ich veröffentlichte 4 Blogbeiträge, einen Monatsrückblick Mai, erste Schritte-Anleitung für Social-Media-Profile, die Kraft der Disziplin – zwei Seiten einer Medaille und meine Wunschlöffelliste für das 3. Quartal
- Ich verschickte 2 Newsletter, über das Scheitern und die richtige Balance zwischen Disziplin und Flexibilität
- Ich musste eine neue FritzBox einrichten und hatte Bange, dass alles klappt; es hat zwar Stunden gedauert, doch funktioniert wieder einwandfrei
- Ich ergänzte mein Equipment für die Reise und gönnte mir sogar einen Campingstuhl als Hochlehner; auch ein neuer Sattel sorgt jetzt für schmerzfreies Fahren
- Ich änderte mein Datenschutz nach neuesten Richtlinien – ein wertvoller Tipp eines Kooperationspartners
- Meine Schilddrüse war erneut zu hoch eingestellt, ich spürte es und freue mich zumindest über mein sensibles Körpergefühl
- Für die Begleitung eines Mitarbeiters, der einen Social-Media-Kanal pflegen soll, erstellte ich etliche Checklisten als Anleitung, um Texte und Fotos zu optimieren
- Gleich drei große Textaufträge konnte ich im Juni zur Einpflege auf den Internetseiten weiterleiten
- Endlich. Endlich. Ich kaufte mir im Juni einen Hochleistungsmixer auf Ebay
- Ich probierte Yogilates aus – wie der Begriff schon verrät, eine Kombination von Yoga und Pilates
- Im Juni begann meine Challenge: Jeden Tag etwas Neues anders machen
- Ich erhielt die Belegausgabe des Magazins „Die Meditation. Fachmagazin für Konfliktlösung – Entscheidungsfindung – Kommunikation; mein Beitrag in der Ausgabe: Zuhören statt mit Rat erschlagen
- Ich begleitete eine Kundin dabei, eine Entscheidung zu treffen für oder gegen ein neues ehrenamtliches Projekt
- Bei meinem morgendlichen Lauf sammelte ich mir Lindenblüten für meinen Tee
- Ich setzte erstmals einen Walnusslikör an nach dem Rezept von @fraeuleingruenblog
- Ich besuchte Flurstücke – Internationales Festival für Kunst, Performance, Tanz und Theater im öffentlichen Raum
Worauf ich mich im Juli freue
- Meine Radreise; ich starte Mitte Juli – nach dem Geburtstag meines Enkels – von Berlin aus in Richtung Ostsee
- Ich schließe alle Projekte in wichtigen Zwischenschritte ab, sodass nichts im Urlaub liegen bleibt und ich entspannt unerreichbar sein kann
- Ich erledige letzte Termine und Aufgaben: zwei Coachings, zwei Beratungstermine, schreibe noch einen Newsletter und ? Blogbeiträge
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