Monatsrückblick Juli/August 2024: Entschleunigen und Entrümpeln

2 Sep 2024 | Rückblick

Monatsrückblick Juli/August: Die vergangenen Wochen haben mich auf mehreren Ebenen gefordert und bereichert. Während meiner 1000 Kilometer langen Radreise durch Deutschland habe ich nicht nur die Schönheit der Natur genossen, sondern auch erkannt, wie wenig ich wirklich brauche, um zufrieden zu sein. Zurück zu Hause setzte ich diese Erkenntnis in die Tat um und begann, mein Leben und mein Umfeld radikal zu entrümpeln – ein befreiender Prozess, der Platz für das Wesentliche geschaffen hat. Gleichzeitig wurde mir im beruflichen Kontext klar, dass Zuverlässigkeit nicht für jeden Dienstleister selbstverständlich ist, was mich einerseits erstaunt, aber auch ärgert, weil Projekte viel länger dauern, zäh sind. Letztlich führt dies zu Unzufriedenheit bei meinen Kund*innen und fällt am Ende auf mich zurück. Doch aus all diesen Erfahrungen lerne ich, verbindlichere Asprachen zu treffen und zu fixieren. 

Darüber und was sonst noch so los war im Juli/August und worauf ich mich im September freue, liest du in meinem Blogbeitrag.

Dienstleister haben unterschiedliche Auffassung von Zuverlässigkeit

Vor meinem Urlaub konnte ich all meine Projekte zur Weiterarbeit an meine Kooperationspartner abgeben. Das ist mir immer besonders wichtig, sodass keine Zeit verloren geht. In meiner Abwesenheit pflegen Internetagenturen meine Texte in einen Layoutentwurf und programmieren wichtige Bausteine für die Karriereseiten. Verschiedene Fotografen erstellen für die Webpräsentation entsprechende Fotos, die die gute Arbeit der Einrichtungen darstellen und dem Auftritt eine passende Bildsprache verleihen. Und eine Grafikerin entwirft ein Flyer, um die Vorzüge eines Arbeitgebers darzustellen und meine Texte einzupflegen.

So dachte ich mir das und war einigermaßen erstaunt, dass die Arbeitsweise manch eines Dienstleisters doch sehr anders ist als meine. Vielleicht liegt es aber auch an einem erhöhten Arbeitsaufkommen – so wird jedenfalls argumentiert. Ich mache die Erfahrung, dass ich mich besser auf Kooperationspartner*innen verlassen kann, wenn ich mit ihnen bereits über Jahre erfolgreich zusammenarbeite und wir uns quasi bewusst ausgewählt haben. Bin ich aber auf die Dienstleister der Kund*innen angewiesen, läuft es oft unzuverlässig. Auch fällt es den (sozialen) Unternehmen scheinbar schwer, dem Experten Verbindlichkeit abzuverlangen. Für mich ist das absolut unverständlich.

In einem Fall kam der Kollege frisch aus dem Urlaub als ich ihm frühzeitig die Texte für eine Karriereseite schickte, mit der Möglichkeit, Fragen vor meinem Urlaub zu klären. Inzwischen sind tatsächlich fast drei Monate vergangen und es gibt immer noch keinen Entwurf. In einer anderen Situation besprach ich mit der Hausfotografin vor dem Frühling das Briefing für einen Kunden; sie wollte das gute Wetter abwarten und dann starten. Nun haben wir Ende August und es sind keine Fotos vorhanden. Das verzögert die Projekte auf eine Weise, die den Kunden am Ende unzufrieden macht und daran habe ich kein Interesse. Ich bin sogar etwas erschrocken darüber, weil ich mir diese Haltung für mich überhaupt nicht vorstellen kann. Allerdings fehlt mir auch eine Idee, wie das anders besser gehen könnte.

Andererseits verschafft es mir am Ende meines Urlaubs etwas Luft, um neue Projekte zu starten, beispielsweise für eine neue Webseite den Text zu erstellen, Interviews zu führen, Blogbeiträge zu schreiben und O-Töne für Statements zu sammeln.

Erfahrungen meiner Reise – ich finde Wege

Meine Radreise über mehr als 1000 Kilometer durch Deutschlands weite Landschaften war ein Abenteuer, das genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Kurz vor meinem Urlaub habe ich eine Eigenbedarfskündigung für meine Wohnung erhalten und diese unerwartete Nachricht hat einiges in mir ausgelöst. Unter meinem Motto „Wege finden“ habe ich mich bewusst auf den Weg gemacht, um Klarheit zu gewinnen und Zuversicht für die kommenden Wochen und Monate zu schöpfen.

Jeder Tag auf dem Rad war wie ein kleines Abenteuer: Mal fuhr ich durch weite Felder, mal durch verwunschene Wälder, immer auf der Suche nach dem nächsten Etappenziel – aber auch nach innerem Frieden und Klarheit. Es gab Momente, in denen ich dachte, ich sei am Ende meiner Kräfte, wenn ein steiler Anstieg oder ein heftiger Regenschauer mich herausforderten. Doch genau diese Herausforderungen waren es, die mir zeigten, wie viele Wege es tatsächlich gibt, wenn ich offenbleibe und bereit bin, Neues zu wagen. Loslassen, flexibel bleiben, im Hier und Jetzt sein – das war das wahre Geschenk dieser Reise.

Besonders wertvoll waren die Augenblicke, in denen ich die Verbindung zur Natur intensiv spüren konnte – das Rauschen des Windes, das Knirschen der Reifen auf dem Kies, der Duft von frisch gemähtem Gras. In diesen Momenten habe ich verstanden, dass es nicht immer um das Ziel geht, sondern um die Freude am Unterwegssein, um das Vertrauen darauf, dass sich die Wege finden, auch wenn sie manchmal verborgen scheinen. Diese Reise hat mir geholfen, meinen Blick zu heben und optimistisch in die Zukunft zu schauen – mit der Gewissheit, dass ich, egal was kommt, die Kraft habe, meinen Weg zu finden.

Ich brauche viel weniger als gedacht und habe von allem genug

Auf meiner Radreise war ich minimal unterwegs: Ein kleines Ein-Frau-Zelt, Schlafsack, Campingstuhl, Spirituskocher, Solarpanel, Wechselkleidung und ein Buch – und dennoch war es zu viel. Über Tag brauchte ich weniger als gedacht: einfache Mahlzeiten, ein Stück Obst, manchmal ein Eis, und die Touristen-Hotspots ließ ich links liegen. Ein Budget von etwa 30 Euro pro Tag für Unterkunft, Verpflegung und kleine Genüsse reichte völlig aus. Ich hatte von allem genug und brauchte weniger als gedacht.

Diese Erkenntnis übertrug sich unmittelbar auf mein Leben zu Hause. Ich begann sofort, mein Zuhause zu entrümpeln – Stück für Stück, Raum für Raum. Alles kam auf den Prüfstand: Bücher, Kleidung, Deko, Kram, der seit Jahren unbeachtet im Keller lagerte, und ungenutzte Dinge aus allen Schränken. Jedes Zimmer, jedes Regal, jede Schublade, jeder Winkel wurde in Augenschein genommen und gründlich aussortiert. Ich erstellte eine Liste mit Dingen, die ich verkaufen, verschenken oder auf den Sperrmüll bringen wollte. Nichts blieb unberührt – selbst meine digitale Kameraausrüstung, die mich auf so vielen Reisen begleitet hat, und meine unzähligen Flipcharts, die mir in Trainings treue Dienste erwiesen hatten.

Das Ausmisten und Reduzieren hatte etwas unglaublich Befreiendes. Mit jedem Gegenstand, den ich losließ, spürte ich, wie sich auch in meinem Inneren ein Raum öffnete – für das Wesentliche, für Klarheit, für Vertrauen in mich selbst und in das, was ich habe. Ich merkte: Mir fehlt nichts, ich bin gut versorgt und brauche viel weniger, als ich dachte. Dieses Gefühl der Fülle, die nicht von materiellen Dingen abhängt, möchte ich weiter kultivieren. Auch mein Arbeitsumfeld wird noch weiter reduziert: jede Akte, jedes Dokument, jedes Foto wird geprüft und entweder digitalisiert, entsorgt oder auf das Wesentliche reduziert. Es ist befreiend, Platz zu schaffen – nicht nur in meinen Schränken, sondern auch in meinem Kopf und meinem Herzen.

Hier noch ein paar Eindrücke von meiner Reise. Ein Sonnenuntergang, einmal an einem See in Brandenburg, einmal an der Ostsee, ein Schild mit “Liebesschlössern” in Warnemünde und einen Blick auf die See unmittelbar an meinem Radweg

Was sonst noch los war

  • Ich veröffentlichte 2 Blogbeiträge – einen über Trauer und einen ausführlichen Beitrag zu meinen Erkenntnissen, die ich durch meine Radreise gewann. 
  • Ich verschickte einen Newsletter, darüber, wie die Trauer dein Herz öffnen kann und dass die Erntezeit auch gut geeignet ist, um dir deine Kompetenzen bewusst zu werden, die du übers Jahr aufgebaut hast.
  • Ich verkaufe auf E-Bay und nebenan.de einige Dinge aus meinem Haushalt, auch eine von zwei Luftmatratzen, die ich nun doppelt habe, weil ich mir auf der Reise eine neue kaufen musste
  • Ich begleitete Klientinnen mit Coaching
  • Ich führte einige Interviews mit Mitarbeiter*innen für Statements und Blogbeiträgen
  • Wir feierten Bergfest bei meinem Wohnprojekt Grüner Weiler – im Februar beginnen die Einzüge in die Wohnungen; noch habe ich keine Wohnung …
  • Bei der Begleitung eines Mitarbeiters zum Thema Social-Media konzentrierten wir uns auf Reels und die Erhöhung von Interaktionen.
  • Eine Kundin hat mich weiterempfohlen bei einer Leitung, deren Chef ich schon seit Monaten kontakte und sogar bereits ein konkretes Angebot abgegeben habe – so geht Kommunikation?!
  • Ich experimentierte mit meinem Hochleistungsmixer und muss feststellen, dass eine gewisse Menge an Flüssigkeit vorhanden sein muss, das hatte ich anders gewünscht …
  • Meine Challenge: Jeden Tag etwas Neues anders machen liegt aktuell auf Eis
  • Ich laufe nach meinem Urlaub wieder jeden Morgen meine Runde
  • Mein Walnusslikör ist sehr gewöhnungsbedürftig und nicht so lieblich wie ein Brombeer-Likör – wen wundert es …

Worauf ich mich im September freue

  • Ich fahre zwei Wochen nach Berlin und arbeite von dort aus, bin gespannt, wie das funktioniert
  • Ich erreiche mein Jahresumsatzziel
  • Ich gehe zur Friseurin, mal schauen, ob sie bemerkt, dass ich vor einigen Wochen kurzerhand mit der Nagelschere mein Pony stutzte
  • Ich prüfe mal wieder meine Schilddrüse und hoffe, dass sie jetzt ausbalanciert ist
  • Ich bin meinen Husten nach einem halben Jahr endlich losgeworden
  • Ich coache eine alte Kundin zu ihren Business-Themen
  • Ich sortiere weiter aus, verkaufe, verschenke und bringe zum Sperrmüll; Ende September geht es an die größeren Möbel, mal sehen, ob es da einen Interessentenmarkt gibt.
  • Ich hoffe, nach meinem Berlin-Besuch finde ich noch Holunder für den winterlichen Holunder-Saft
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Michaela Arlinghaus
Bloggen – meine neue Leidenschaft

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