Innerer Wandel

9 Nov 2020 | Persönliche Entwicklung

Seit einiger Zeit spürst du innerlich, dass etwas anders ist als sonst: Du bist empfindlich, gereizt, gelangweilt, unruhig – alles irgendwie gleichzeitig, mal mehr und mal weniger. Wandel beginnt innen und wie er gut gelingen kann, liest du in diesem Beitrag.

Wandel beginnt innen

Wenn sich etwas in uns wandelt können Gedanken, Gefühle, Bilder, Erinnerungen und vage Idee auftauchen, unspezifisch entsprungen aus dem inneren Sehnen und Wünschen, es möge alles so sein wie vorher. Mal haben wir ein Buch in der Hand, dass uns neugierig macht, mal verweilen wir auf einer spannenden Internetseite, die ein uns unbekanntes Thema aufgreift oder wir stoßen zufällig auf eine interessante Fortbildung. Dann wieder geraten wir in Streit und Twist, stoßen Menschen vor den Kopf oder ziehen uns ganz und gar zurück. Wir fühlen uns von Menschen, Themen und Geschehnissen inspiriert, die uns vorher fremd waren oder auf die wir keinen besonderen Wert gelegt haben.

Folge nicht dem ersten Impuls

All dies können kleine Signale sein, die uns aufzeigen, dass etwas nicht mehr so ist wie es war. Tief in uns rührt sich etwas, gerät in Bewegung und intuitiv ahnen wir, dass sich etwas in uns wandelt. Und dieses Wandeln beginnt innen. Im Außen merken unsere Mitmenschen dies häufig nur, wenn sie uns sehr gut kennen. Danach gefragt, fällt es uns sogar schwer, zu benennen, was in uns vorgeht.

Dieser innere Zustand empfinden wir nicht immer angenehm, ganz im Gegenteil. Wir möchten halten, bewahren, beschützen und fürchten den Verlust. Ja, wovon denn? Was ist es, das wir verlieren? Das Gewohnte gibt uns Sicherheit. Wo wir nicht mehr sicher sind, kommen wir in Angst und Sorgen. Fragen drehen sich in unserem Gedankenkarussell: wo werden wir landen, wo unseren Platz wieder einnehmen, wer wird in unserer Nähe sein, werden wir wieder sicher und geborgen sein? Frag dich: Was will sich wandeln? Und weil wir (noch) nicht wissen, wie wir mit diesen inneren Regungen umgehen sollen, folgen wir manchmal allzu schnell den allerersten Impuls. Wir tun etwas im Außen, dass uns das Problem vom Tisch holt und nehmen an, das Richtige zu tun. Wir streichen Wände, melden uns beim Spanisch-Kurs an, verpassen uns eine andere Haarfarbe, surfen auf Partner-Suchseiten oder buchen den langersehnten Karibik-Urlaub.

Es ist natürlich sehr gut für sich selbst zu sorgen, sich Gutes zu tun, sich etwas zu gönnen. Und wenn uns das wieder in unsere eigene Bahn bringt, dann ist ja alles gut. Wenn allerdings nach einigen Wochen die Unruhe, Unzufriedenheit und Langeweile wieder auftauchen dann ist es Zeit, tiefer einzusteigen und im Inneren zu forschen, zu fragen, was ist es denn, was sich wandeln will, was ist es genau, was ich will und wie fühlt es sich an?

Häufig denken wir linear auf ein Ziel hin: Wenn ein Problem auftaucht, setzten wir uns hin und brüten darüber, wie dies lösen können, holen uns Rat bei guten Freunden, entscheiden dann die beste Lösung, setzen uns Ziele und dann geht es los. Schritt für Schritt, To-do-Listen, Recherche, Meilensteine, bis das Problem gelöst ist. Zyklisch statt linear handeln Was wäre, wenn wir unser Denken anpassen?

Zyklisch statt linear denken

Betrachten wir die Natur in ihrem Wunder von Werden, Verwandeln, Beenden, Vergehen. Das Samenkorn sammelt im Frühjahr alle Kraft, es verwandelt sich, sprengt seine Schale. Der Keimling entfaltet sich, strebt durch die Erde dem Licht entgegen, wächst entsprechend seiner Umwelt, Früchte reifen, fallen ab. Der Samen geht wieder in einen neuen Kreislauf und bringen Neues hervor. Dieses Werden und Vergehen lässt sich gut auf unsere Wandlungsprozesse übertragen. So wird Veränderung etwas, das zu unserem Leben natürlich dazu gehört. In uns wohnt die Kraft inne, immer genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und genau das hervorzubringen, was in uns schon immer angelegt ist. Denn aus dem Samen eines Weizenkorns wird eine Weizenähre und kein Roggen, keine Gerste oder sonst etwas Anderes, sondern das, was im Samenkorn bereits von Beginn an vorhanden ist. Und so ist auch in uns angelegt, wer wir sind und was wir in die Welt bringen.

Folge der Weisheit des Körpers

Dann wäre der erste Schritt nicht Handeln, sondern Einkehr und Verbindung mit uns selbst. Wir brauchen wieder den Zugang zu unserem Wissen und unseren Ressourcen. Es ist wichtig, dass wir uns erinnern an das, was in uns bereits vorhanden und in jeder Zelle unseres Körpers angelegt ist. Das Tor zu diesem Wissen und zu dieser Weisheit ist unser Körper. Es braucht Instrumente, die erwecken, erinnern, spüren lassen, nähren: Achtsamkeit, Bewusstheit, Berühren, Atmen, Bewegung, natürliche Nahrung, Töne und ein Kreis von Menschen, die uns guttun, die uns nehmen, wie wir sind.

Praktisch und alltäglich können dies Rituale, Körperübungen, Tanzen, Meditieren, Verbindung mit der Natur durch ausgedehnte Spaziergänge, nahbare Begegnungen und wohlwollende Berührungen mit anderen Menschen sein. Eingeplant in den Alltag können bereits kleine Verabredungen mit mir selbst ein wichtiger Schritt sein, mehr auf die eigenen Bedürfnisse zu hören und sich mehr und mehr in uns selbst zu verankern. Und dann stoßen Fragen wie – was will ich und was ist wirklich wichtig – auf einen fruchtbaren Boden in dir und Wandel beginnt.

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Michaela Arlinghaus
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